Herkunft und Verarbeitung

vom Westasien um die Welt

Lakritz - Herkunft und Verarbeitung

Lakritze ist auch unter der Bezeichnung Süßholz bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Pflanzenart, die der Familie der Schmetterlingsblütler zugeordnet wird. Beheimatet ist die Süßholzpflanze vor allem in Westasien und der Mittelmeerregion. Bekannt ist Lakritz vor allem aufgrund der Süßigkeit, die unter gleichem Namen angeboten wird. Lakritz wurde ursprünglich nicht nur zum Süßen, sondern vor allem auch als Heilmittel genutzt.

Die Süßigkeit wie wir sie heute kennen soll von dem Apotheker George Dunhill im 18. Jahrhundert entwickelt worden sein. Er stellte aus Salmiak, Aromen, Mehl, Kartoffelstärke, Glukosesirup und Zucker eine süßlich würzige Nascherei her. Diese Süßigkeit ist bis heute unter der Bezeichnung Weichlakritze bekannt.

Als Ausgangsbasis für Lakritzsüßigkeiten dienen Süßholzpflanzen. Die Wurzeln dieser Pflanze werden geerntet, zu Bündeln zusammengefasst und dann weiterverarbeitet. Oberhalb des Bodens ist die Pflanze nicht besonders hoch, die Wurzeln selbst können jedoch mehrere Meter tief in den Boden reichen. Für die Herstellung von Süßigkeiten mit Süßholz werden die Inhaltsstoffe aus der Süßholzwurzel extrahiert.

Für die Extraktion wird unter anderem Wasserdampf verwendet. Anschließend wird der so gewonnene Süßholzsaft eingedickt. Hinzugefügt werden Mehl, Gelatine und Zuckersirup, um die verschiedenen Lakritzarten herzustellen. Die verschiedenen Variationen dieses Naschwerks entstehen durch Beimischungen von Anis, Fenchelöl, Salmiak, Stärke, Agar und Pektin. Die schwarze Farbe der Süßigkeiten mit Süßholz wird in der Regel verstärkt.

Verbreitet sind Süßigkeiten mit Süßholz vor allem in Skandinavien und den Niederlanden. Hier kennt man Lakritze in den verschiedensten Formen und Geschmacksrichtungen. In erster Linie wird zwischen süßer und salziger Lakritze unterschieden. Häufig wird den Lakritzsüßigkeiten noch Salmiak beigemischt, um ein intensiveres Aroma zu erhalten.

Salmiak ist auch als Ammoniumchlorid bekannt und ist in Lakritzwaren in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Lebensmittel, die mehr als 2 % Salmiak enthalten, müssen in Deutschland einen Warnhinweis auf der Verpackung tragen. Enthalten Lakritzwaren mehr als 2 % und bis zu 4,49 % müssen sie den Warnhinweis "Erwachsenenlakritz - kein Kinderlakritz" tragen. Bei einer Konzentration von mehr als 4,49 % bis 7,99 % lautet der Warnhinweis "Extra stark, Erwachsenenlakritz - kein Kinderlakritz".

In Deutschland spricht man von einem sogenannten Lakritze-Äquator. Im Norden Deutschlands wird die Süßholznascherei geliebt, im Süden skeptisch beäugt. Lakritze hat viele Anhänger und wer nicht auf ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis verzichten möchte, sollte die verschiedenen Lakritzvarianten probieren.